[Rezi] #1/2018 - Valhalla

Autor: Thomas Thiemeyer
Titel: Valhalla
Reihe: Hannah-Peters : 3
Genre: Thriller
Verlag: Knaur (München)
Erschienen:
03/2014
Seiten: 512
ISBN:
978-3-426-65265-7

"Der Orkan peitschte den Schnee in Wellen über das Eis."
(1. Satz)

Persönliche Zusammenfassung:
Ein Experiment das völlig schief läuft und tief unter dem Eis begraben wird. 72 Jahre später erreicht ein Team aus Wissenschaftlern den ehemaligen Arbeitsort der Nazis in Spitzbergen und deckt ein lang gehütetes Geheimnis auf. Unter Schichten von Eis wurde 1944 auf grausamste Art experimentiert und hat etwas Unbeschreibliches hervorgebracht. Jahrzehnte lang schlummerte es in dem Eis, schlägt aber gleich nach Entdeckung ohne Vorwarnung zu und kostet fast allen Besuchern das Leben...

Rezension/Meinung:
„Valhalla“ beginnt im Jahr 1944 und konfrontiert den Leser gleich zu Beginn mit Beschreibungen die einem eine Gänsehaut bereiten: Unter meterdicken Eisschichten haben Wissenschaftler eine alte Stadt entdeckt. Sie soll einst von den Nazis erbaut worden sein und ihnen als Forschungslabor gedient haben. Doch hinter den alten Steinmauern verbirgt sich noch mehr. Nicht nur, das die Stadt noch viel älter zu sein scheint, als vermutet; die damaligen Experimente scheinen eine dramatische Wendung genommen zu haben… 

Bevor man aber mehr erfährt, erfolgt der Wechsel in die Gegenwart. Dort trifft man zunächst auf Hannah Peters, die Schlüsselfigur in diesem Thriller. Gemeinsam mit ihrem Freund John ist sie gerade bei einer Expedition und scheint nicht glücklicher sein zu können. Als Archäologin reist sie Monat für Monat in der Welt herum und genießt diese Arbeit. 
Ihr Chef aber holt sie abrupt aus dem aktuell warmen Umfeld und schickt sie nach Spitzbergen, dem nördlichsten bewohnten Punkt der Welt. Dort nimmt die Katastrophe ihren Lauf und sie überlebt diese nur knapp. Während sie erfährt, wie sie überlebt hat, muss sie auch erfahren, dass sie kaum eine Chance hat, das gewonnene Glück zu genießen. Hannah aber will sich nicht geschlagen geben und stellt sich ein eigenes Team zusammen. Gemeinsam versuchen sie, mit einem alt eingesessenen Spitzbergens, zu der nun abgeriegelten Stadt zu kommen. Doch nicht nur die unbekannte Gefahr versucht sie daran zu hindern; das ganze Areal wurde von den Russen abgeriegelt, damit keine Informationen nach außen dringen. Hannah und ihr Team aber versuchen einen Weg zu finden, der sie immer mehr in das Visier der skrupellosen Menschen bringt, die vor nichts zurück schrecken…

Das Buch lag lange auf meinem SuB und wurde von einem Zufallsgenerator ausgewählt. Zunächst war ich mir daher auch nicht so sicher ob es mir wirklich zusagen würde. Doch schon nach den ersten Sätzen hatte es mich eingefangen. Geschichten aus der Zeit des Nationalsozialismus laufen in den meisten Fällen immer in eine Richtung, hier aber bleibt dies nur ein Randthema. Der Ursprung der Geschichte liegt zwar dort, aber die Hauptgeschichte spielt in 2015 und löst sich somit von dem angeschnittenen Thema. So kann man diese Geschichte auch gut lesen, wenn man sich nicht für diese Thematik interessiert. 
Viel mehr handelt es sich hier um die Erzählung über stattgefundene Experimente und deren Auswirkungen und Entwicklung. Gleichzeitig bekommt man eine Ahnung von archäologischen Details und Informationen, die neugierig machen und man möchte selbst einen Blick unter das Eis werfen. Auch begegnet man in dem Thriller einem Mann, dem das Töten nichts ausmacht und der keine Skrupel kennt. Man wird quasi Teil des Teams um Hannah Peters und versucht ebenfalls in die abgeschottete Stadt zu kommen. 

Thiemeyer schreibt so detailvoll, dass man die Kälte in den Gliedern spürt, aber auch die Angst und Unsicherheit im Nacken spürt. 
Ein Thriller, der anders ist, als ich es erwartet habe und mich in fast allen Punkten überzeugen konnte. Lediglich am Ende war es etwas vorhersehbar bzw. wäre ein anderer Ablauf kaum zu erwarten gewesen. 
Eine spannende Geschichte, an einem der kältesten Orte der Welt, gefüllt mit Spannung, Neugierig und vielen Informationen, die man aufsaugt und im Kopf behält… 

Für mich handelte es sich hier um den ersten Thriller des Autors. Auch wenn es schon vorherige Titel um Hannah Peters gab, bin ich gut in die Geschichte gekommen und musste nicht nach irgendwelchen Zusammenhängen suchen. So kann man die Geschichte auch gut unabhängig lesen.


Der Autor:
Thomas Thiemeyer, geboren 1963, studierte Geologie und Geographie, ehe er sich selbständig machte und eine Laufbahn als Autor und Illustrator einschlug. Mit seinen Wissenschaftsthrillern und Jugendbuchzyklen, die etliche Preise gewannen, sich über eine halbe Million Mal verkauften und in dreizehn Sprachen übersetzt wurden, ist er eine feste Größe in der deutschen Unterhaltungsliteratur. Thomas Thiemeyer ist Mitglied des Phantastik-Autoren-Netzwerks PAN. Er lebt mit seiner Familie in Stuttgart.

Weitere Bücher der Reihe:

Quelle: Bilder und Vita von der Verlagshomepage und der Homepage des Autors.

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