[Rezi] Silber

Autor: Kerstin Gier
Titel: Silber - Das erste Buch der Träume
Band: 1/3
Genre: Fantasy, Jugendbuch
Verlag: FJB (Frankfurt am Main)
 Erscheinungsjahr: 2013
 Seiten: 416 S.
ISBN: 978-3-8414-2105-0
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"Der Hund schnüffelte an meinem Koffer."
(1. Satz)

Persönliche Zusammenfassung:
Wieder einmal müssen Liv und ihre Schwester umziehen und ein neues Land ihre Heimat nennen. Diesmal ist es England und schon bei der Ankunft scheint alles schief zu gehen: Nicht nur das der süße Junge aus dem Flugzeug Liv die ganze Zeit beobachtet, der Zoll kontrolliert auch noch ihr Gepäck, in dem es unangenehmes zu entdecken gibt. Liv würde am liebsten im Boden versinken, doch schlimmer, der Junge - Henry - ist auch noch mit ihrem zukünftigen Stiefbruder befreundet. Die Clique der Jungs scheint ein Geheimnis zu haben und Liv und will diesem auf die Spur kommen. Im Traum trifft sie die Jungs, spricht mit ihnen und schmiedet Pläne – immerhin ist es ja nur ein Traum.
Bis einer der Jungs plötzlich etwas erwähnt, dass Liv in ihrem Traum zu ihm gesagt hat…

Rezension/Meinung:
Durch die Frauenromane die Kerstin Gier verfasst hat, ist Lesern sicherlich schon lange bekannt, das Bücher dieser Autorin mit viel Witz und Charme geschrieben sind. Protagonisten und Geschichten muss man einfach mögen. Spätestens durch die „Edelstein-Trilogie“ weiß ein jeder aber auch, dass sie sich genauso in der Welt des Fantastischen einfindet und die Leser durch die Zeit reisen lässt.
Mit der Familie Silber hat sie einen neuen Abschnitt erschaffen und dringt nun tief in die Träume ihrer Leser.

Träume sind individuelle Bilder zur Verarbeitung der Ereignisse des Tages – so zumindest bekommt man dies immer erzählt. Liv aber, die erst vor kurzem nach England gezogen ist und hier alles andere als einen einfachen Start hatte, muss feststellen, dass Träume auch noch mehr sein können.
Kurz nachdem sie die geheimnisvolle und attraktive Clique um ihren neuen Stiefbruder kennen gelernt hat, begegnen diese ihr schon im Traum.
In ihrer Traumwelt findet sie sich an einem Ort wieder, der einem verzauberten Korridor gleicht, von dem mehrere Türen abgehen. Jede Tür scheint an einen weiteren Ort zu führen und nachdem Liv all die ungewöhnlichen Verzierungen und mystischen Wesen hinter sich gelassen hat, betritt sie eine noch spannendere Welt – einen Friedhof, auf dem die Clique sich scheinbar zu einem Ritual trifft.
Das Liv dann aber gerade in die Mitte der Anwesenden fällt, während diese versuchen herauszubekommen wer das neue Mitglied ihres Bundes werden soll, ist für Liv eine peinliche Situation – für die anderen eher ein Zeichen.
Am nächsten Morgen will Liv diesen Traum nur noch abschütteln, doch der Versprecher eines Jungen lässt nicht lange auf sich warten und sie muss daran zweifeln, dass sie „nur“ geträumt hat.
Henry, der Junge zu dem sich Liv schnell hingezogen fühlt, erklärt ihr ihre Träume und macht ihr klar, dass diese Träume mehr sind. So landet Liv in einer Welt in der es um Geheimnisse, Erfüllung von Wünschen, Dämonen und Blutopfer geht. Gerne ist sie bereit sich der Truppe anzuschließen um hinter die Geheimnisse der Träume zu kommen – doch gerät sie damit in große Gefahr. Denn das letzte Sigel kann nur mit jungfräulichem – und damit Livs – Blut gebrochen werden; einer Menge Blut…

Lange hatte ich Bedenken und wollte mich „Silber“ gar nicht zuwenden. Da mir die „Edelstein“-Bücher so gut gefallen hatten, erwartete ich fast einen Abklatsch, der einfach nur ein bisschen umgeschrieben sein würde, aber im Grunde die selbe Geschichte bereithielt.
Nach einigem Hin und Her habe ich mich dann doch dazu entschieden diese Geschichte zu lesen und habe nach der letzten Seite ehrleichtert aufgeatmet.

Bis auf den lockeren und herrlichen Schreibstil, der wieder einmal versehen ist mit lustigen Anekdoten, chaotischen Erlebnissen und einer Prise Hinterhältigkeit gepaart mit Lügen, und einer zarten Liebesgeschichte versehen ist, hat die Grundgeschichte nicht da Geringste mit den Vorgängern gemein.
Hier kann man sich gut vorstellen, dass ähnliche Dinge in der Traumwelt geschehen könnten und nicht alles was in dieser Traumwelt passiert auch dort bleibt.

Als schon „ältere“ und auch nicht unbedingt Fantasy liebende Leserin, gefällt mir diese Geschichte doch sehr gut und Kerstin Gier konnte mich wieder einmal von ihrem Können überzeugen.
Die Mischung die sie immer wieder in ihren Büchern unterbringt – egal ob für Erwachsene oder Jugendliche – macht es leicht ihr das Vertrauen als Leser zu schenken und man verliert sich gerne in ihren Werken.
Zudem kann man fast nicht anders als diese Lektüre zu verschlingen, auch wenn man immer wieder bedacht ist, Punkte zu finden, die einem nicht so gefallen.

„Silber“ ist eine fantastische Geschichte für Jung und Alt, die den Leser in eine Traumwelt entführt, die freudige Erlebnisse, aber auch Gefahren birgt und langsam aber stetig in die eigenen Träume dringt und hoffen lässt sich eben solchen Abenteuern gegenüber zu finden. Versehen mit dem Flüstern leiser Stimmen, die einem die innigsten Wünsche erfüllen wollen.

Das Ende ist ein klarer Cliffhanger, gut angebracht und umschrieben, so dass man nicht anders kann, als sehnsüchtig auf den Folgeband zu warten.


Cover/Titel:
Das Cover ist sehr fantasiereich gestaltet, auf den ersten Blick etwas zu voll, was sich aber nach und nach wenn man sich den Details hingibt wiederlegt. Der Titel bezieht sich auf den Nachnamen von Liv, was im ersten Moment komisch wirkt, aber ebenfalls passend ist.

Die Autorin:
Kerstin Gier, Jahrgang 1966, hat als mehr oder weniger arbeitslose
Diplompädagogin 1995 ihr erstes Buch veröffentlicht. Mit riesigem Erfolg: Ihre Romane wie die »Müttermafia« oder »Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner« sind längst Kult und auf allen Bestenlisten zu finden, genauso wie »Rubinrot«, »Saphirblau« und »Smaragdgrün«, die auch international zu Bestsellern wurden. Die Autorin lebt mit ihrer Familie und zwei Katzen in der Nähe von Köln.
Silber Homepage
Homepage der Autorin

Weitere (Jugend-) Bücher:
Quelle: Bilder und Vita von der Verlagshomepage.

Kommentare

  1. Ich fand das Buch auch richtig toll (hab aber volle Punktzahl vergeben). :)
    Schöne Rezi!

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