[Rezi] Zurück nach Hollyhill

Autor: Alexandra Pilz
Titel: Zurück nach Hollyhill
Genre: Roman, Fantasy
Verlag: Heyne fliegt (München)
 Erscheinungsjahr: 2013
Seiten: 352 S.
ISBN: 978-3-453-53426-1

"Emily hatte den Brief bestimmt schon Dutzende Male gelesen, aber die Worte aus Fees Mund zu hören, bescherrte ihr eine Gänsehaut."
(1. Satz)

Persönliche Zusammenfassung:
Zu ihrem Schulabschluss erhält Emily von ihrer verstorbenen Mutter einen Brief und ein Armband. In diesem Brief bittet sie Emily das Dorf zu besuchen, in dem sie selbst aufgewachsen ist: Hollyhill. Obwohl ihre Großmutter berechtigte Zweifel anbringt, macht sich die junge Frau auf und erlebt eines der größten Abenteuer ihres Lebens. Denn Hollyhill ist ein besonders Dorf, dass nicht Jedermann finden kann. Sie begegnet Matt, der das Dorf kennt und sie dorthin bringt. In Hollyhill muss sie schnell die Abneigung einiger Bewohner verdauen und es wird klar: Emily ist in Hollyhill um eine besondere Aufgabe zu erfüllen…

Rezension/Meinung:
Als ich den Klappentext zu „Zurück nach Hollyhill“ gelesen hatte, war mir klar, dass ich dieses Buch lesen muss. Nun nachdem ich das Buch regelrecht verschlungen habe, muss ich sagen, dass es ganz anders ist als ich erwartet habe – dies aber nicht im negativen Sinne.

Die Geschichte beginnt ganz angenehm und so fällt der Einstieg recht leicht.
Die Hauptprotagonistin Emily ist unterwegs mit ihrer besten Freundin Fee und gemeinsam planen sie, wie sie bzgl. des Briefes und der Reise nach Hollyhill vorgehen sollen. Natürlich soll Emily sich diesem Abenteuer stellen, das ist Fee direkt klar. An Emily selbst aber nagen noch immer die Zweifel. Sie soll an einen Ort, von dem sie noch nie etwas gehört hat reisen? Schlimmer noch, der überhaupt auf keiner Landkarte zu finden ist?
Fee aber schafft es die unsichere Emily zu überreden und gleich schon einen Flug nach England zu buchen. Mit dem Brief ihrer Mutter hat Emily von ihrer Großmutter väterlicherseits auch ein Armband enthalten, das sich nur von Emily selbst öffnen und schließen lässt. Dies kann Emily erst nicht glauben und tut gleichzeitig die Sorgen ihrer Oma ab.
In England angekommen wird es schwierig, denn niemand scheint das Dorf Hollyhill zu kennen. Nachdem sie Stunden gelaufen ist, trifft sie plötzlich auf einen Mann in ihrem Alter, der sich als Matt vorstellt und ihr seine Hilfe anbietet. Als dieser aber erfährt wo Emily hinwill und das Armband entdeckt, wandelt sich seine freundliche Art schnell in Abweisung. Dennoch bringt er sie in das Dorf, zudem kein Weg zu führen scheint und das in der Vergangenheit stecken geblieben zu sein scheint. Wie recht Emily damit hat, ahnt sie noch nicht. Schnell aber wird ihr klar, dass es an diesem Ort mehr Geheimnisse gibt, als geahnt.
Nicht nur dass die wenigen Menschen sich in all den Jahren nicht verändert haben, die Reaktionen darauf, wer ihre Mutter ist, sind sehr zurückhaltend. Als Emily plötzlich selbst in Gefahr gerät und Matt sie retten muss, kann er ihr nicht mehr verheimlichen was Hollyhill ist.
Sie will ihm keinen Glauben schenken, bis sie plötzlich in Exeter steht und kurz davor ist einen Blick auf ihre Mutter zu werfen.
Hollyhill und seine Bewohner reisen in der Zeit und haben in dort jeweils eine Aufgabe zu erledigen um schlimme Dinge zu verhindern. Nach und nach wird dies Emily klar und sie setzt alles daran die Vergangenheit und Zukunft zu retten...

Hollyhill ist ein Dorf, das man sich gut vorstellen kann, da die Autorin es intensiv beschreibt. Dabei geht sie nicht einmal zu tief ins Detail, die Fantasie aber schmückt die fehlenden Beschreibungen einfach aus.
Obwohl ich doch sehr überrascht war von dem Verlauf und Wandel der Geschichte, konnte ich mich nicht von dem Buch lösen und habe es innerhalb weniger Stunden durchgelesen. Alexandra Pilz hat es geschafft, genau die richtige Mischung zu entwerfen. Neben der bedrückenden Familiengeschichte, der zarten Liebesgeschichte und dem Mysterium Hollyhill, hat sie nicht vergessen wichtige Zeitpunkte der Vergangenheit einfließen zu lassen und auch eine gute Prise Spannung mit hineinzubringen. Dadurch konnte mich die Geschichte total für sich einnehmen und hat mich sehr begeistert.
Die einzelnen Figuren sind gut beschrieben und man hat gleich eine Vorstellung von allen. Der Bösewicht in der Geschichte wirkt schon auf den ersten Blick unsympathisch und bereitet einem eine Gänsehaut. Emily dagegen kann man fast nur mögen, da sie mit ihrer Art überzeugt.

Eine Geschichte die einen mitreißt, selbst wenn man nicht unbedingt ein Fantasytyp ist. Ein Buch voller Überraschungen und Abenteuern, die einen nicht einmal nach Beendigung des letzten Satzes in Ruhe lassen.
Leider ist das Ende recht offen, was natürlich darauf hinweist, dass ein zweiter Teil nötig ist. Immerhin möchte man doch gerne erfahren, was aus Matt und Emily wird und ob sie in Hollyhill bleiben wird.

Ein wundervolles Buch, mit einer Reise durch die Zeit, die so manch einer selbst miterlebt haben wird und einen wieder dahin zurückversetzt und in Erinnerungen schwelgen lässt.



Cover/Titel:
Der Titel zielt ganz klar auf das Dorf ab in dem die Geschichte spielt, daher ist es hier keine Frage ob dieser passt. Aber auch das Cover konnte mich begeistern. Mit dem Gelb setzt es einen Punkt und macht schon einmal sehr auf sich aufmerksam. Mit dem Pink ist es eine ungewöhnliche aber überzeugende Mischung. Der Scherenschnitt des Dorfes macht meiner Meinung nach eher einen gruseligen Eindruck, der durch die Frauenfigur abgemildert wird. Beides passt dennoch gut zusammen.

Die Autorin:
Alexandra Pilz hat am gleichen Tag Geburtstag wie Jane Austen. Die Journalistin liebt England, hat eine Schwäche für komplizierte Liebesgeschichten, lebt mit Mann und Katze in München und träumt von einem Cottage in Cornwall. "Zurück nach Hollyhill" ist ihr Debütroman.  

Weitere Bücher:
(bisher keine weiteren Veröffentlichungen)

Quelle: Bilder und Vita von der Verlagshomepage.

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