[Rezi] Hermann für Frau Mann

Autor: Anke Bahr (u.a.)
Titel: Hermann für Frau Mann
Genre: Roman
Verlag: Gmeiner (Meßkirch)
Erscheinungsjahr: 2011
Seiten: 229 S.
ISBN: 978-3-8392-1205-9

"Natürlich liebe ich ihn."
(1. Satz)

Prersönliche Zusammenfassung:
Lilly liebt ihren Simon, doch nach langjähriger Beziehung scheint die Welt voller Farben immer mehr zu verblassen und die Eintönigkeit des gemeinsamen Lebens lässt sich kaum noch verbergen. Doch dafür ist Lilly wenigstens bodenständig – ganz im Gegenteil zu ihrer Mutter! Eva verbringt ihre Nächte mit jungen Männer, Drogen und Alkohol, vergisst dabei das sie eine gut laufende Arztpraxis hat und es hält sie nichts Zuhause. Als Lilly das Angebot bekommt ins Ausland zu gehen, hat sie bedenken, denn ihre chaotische Mutter kann sie so nicht einfach alleine lassen. So macht sie sich auf die Suche nach dem perfekte Mann und verliert ihre eigene Liebe dabei fast komplett aus den Augen..

Rezension/Meinung:
"Hermann für Frau Mann" hat schon einen sehr ansprechenden Titel, bei dem man gleich schmunzeln muss. Und die Geschichte läuft auch wie erwartet: chaotisch, lustig und  herzerwärmend.
Die zwei Hauptfiguren dieses Romans sind Lilly und Eva – Mutter und Tochter -.
Doch scheinen die Rollen in dieser Familie komplett auf den Kopf gestellt zu sein. Die Tochter benimmt sich wie eine kleine Spießerin, die ihr Leben komplett geplant hat, keine Überraschungen mag und ein stabiles Umfeld haben will.
Eva – die Mutter – dagegen hat andere Pläne. Sie stylt sich täglich mit viel Aufwand und entscheidet sich nicht nur für einen Mann. An die Liebe glaubt sie sowieso nicht mehr, daher macht sie sich da auch keine Hoffnungen.

Es scheint als würde die Familie entgegengesetzt zur „Normalität“ leben. Die Autorinnen beschreiben die Figuren in dem Buch klar umrissen und man meint fast, dass diese Chaosfamilie im Nachbarhaus wohnen könnte.
Alle Personen wirken sympathisch und durch den flüssigen Schreibstil, kommt man kaum von der Lektüre los und liest sie dementsprechend schnell.

Die Kapitel sind immer abwechselnd aus der Sicht von Lilly und Eva geschrieben und man bekommt somit einen tieferen Einblick in beider Leben und Gedanken.
Eine Wendung nimmt das Buch, als Eva sich plötzlich in Hermann verliebt. Die Stimmung kippt, denn er zeigt seine Gefühle nicht – was ihm Lilly aufgetragen hat.
Während Lilly also Hermann falsche Hinweise gibt und damit fast das Ende der noch nicht mal begonnen Beziehung auslöst, macht sich Eva daran den langweiligen Simon zu ändern. All das führt zu einem humoristischen Beziehungschaos, das trotz kurzer negativer Stimmungen, durchgehend zum Lachen anmutet.

Eine wunderbare Geschichte für zwischendurch, über Beziehungen, ihre Probleme und das Leben, wenn es alles andere als normal läuft. Schmunzelalarm garantiert! Und vielleicht findet sich der ein oder andere in dieser Geschichte wieder und kann vielleicht nach diesem Einblick in die Gedankengänge beider Parteien ein bisschen Verständnis aufbringen und ein leichteres gemeinsames Leben erwirken – egal welche Person einen wiederspiegelt.

Vielen Dank für das Rezensionsexemplar an Gmeiner.
Das Buch gibt es hier: Hermann für Frau Mann.

Die Autoren:
Anke Bahr, geboren 1968, arbeitet seit vielen Jahren als Autorin und Redakteurin für den SWR und die ARD.  Schon seit längerem ist sie zusammen mit Lotte Kinskofer als Autorenteam im Fernsehbereich tätig. Am Thema „Traumbeziehung“ kamen die beiden deshalb naturgemäß nicht vorbei.
Lotte Kinskofer, geboren 1959 in der Nähe von Regensburg, studierte Germanistik, Anglistik und Kommunikationswissenschaft in München. Sie arbeitete als Redakteurin bei verschiedenen Zeitungen und lebt heute als Autorin und Drehbuchautorin in München.
Homepage: http://www.lotte-kinskofer.de/index.php?id=8

Weitere Bücher:
  • Aufgeflogen (2011)
  • Schwarzer Schnee (2010)

Quelle: Vita und Bild Anke Bahr, sowie Cover von der Verlagshomepage. Vita und Bild von Lotte Kinskofer von der Homepage der Autorin.

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