[Hoerbuch] Blinder Instinkt

Autor: Andreas Winkelmann
Titel: Blinder Instinkt
Genre:
Thriller
Verlag: audio media (München)
Erscheinungsjahr: 2011
Laufzeit:
7 Std. 33 Min.
ISBN: 978-3868046403

Rezension:
Sie ist jung, neugierig - und blind. Die Geräusche um sie herum, nimmt sie allzu deutlich wahr. So überhört sie auch nicht die fremden Schritte hinter sich... Doch ist niemand da, der ihr helfen kann: Mama und Papa schlafen, Brüderchen hat sich heimlich weggeschlichen. Alleine ist sie dem Fremden ausgeliefert, der die Chance schnell nutzt und das kleine Mädchen entführt.
Zehn Jahre später wird ein weiteres Mädchen entführt. Ihr Aussehen ist eine Kopie des ersten und
Franziska Gottlob wird auf den Fall angesetzt. 
Auf dem Ermittlungsweg trifft sie auf den Schwergewichtsboxer Max, denn dessen Schwester war das erst Entführungsopfer und wurde bis heute nicht gefunden. Misstrauen erfüllt die Luft um Max und er kann nicht glauben was er hören muss. Voller Zorn und Kummer, macht er sich auf eigene Faust auf den Weg seine Vergangenheit aufzurollen und den Täter zu finden.
Derweilen muss das kleine Mädchen sich im Wald "der tausend Beinchen" zurecht finden, beobachtet von einem kranken Entführer, der seinen Spaß an ihrer Angst hat. Er fühlt sich sicher und glaubt, dass man ihn nicht finden kann. Doch Franziska und Max kommen sich nicht nur selbst näher, auch dringen sie immer weiter zum Täter und zumindest Franziska gerät dabei selbst in Gefahr...

Dies war mein erster Thriller von Winkelmann und mir hat es gut gefallen.
Zwar kann man sich manche Figuren nicht bildlich vorstellen, da die ein oder anderen deutlicher beschrieben sind, aber das ist okay. 
Dafür ist die Geschichte - für mich - umso spannender. Ein Serientäter, der es auf Mädchen mit rotem Haar und blinden Augen abgesehen hat. Warum? Auch das wird leider nicht ganz aufgeklärt. Doch auch wenn aller Hoffnung schon längst gestorben ist, ist in dieser Geschichte noch einiges positives zu entdecken.
Die kleine Liebelei zwischen den beiden Protagonisten Max und Franziska konnte ich mir schon denken, denn das hat man als Hörer, gleich vom ersten Moment an bemerkt. Es ist interessant wie Max einen immer wieder in die Vergangenheit führt und klar macht, welche Missstände es in der Familie gab: Mutter und Vater haben ihm meißt die Last des Aufpassens auf die Schulter gelegt, und auch wenn er die Zeit mit seiner geliebten Schwester schön fand, wollt doch auch er nur ein ganz normaler Junge sein.
Doch alle kam anders und heute lässt er kaum noch etwas an sich ran.
Die Erzählperspektiven wechseln immer recht schnell und so kann es am Anfang vielleicht auch mal zu der Frage kommen, um wen es denn nun gerade geht. Das aber gestaltet die Geschichte auch noch mal recht interessant. Die Vorstellungen was der Entführer mit seinen Opfern macht, ist für viele schon im Kopf vorbereitet - Winkelmann aber überrascht damit, dass er nur bei kleinen "Spielchen" bleibt, die zumindest zu keinem Hintergedanken führen. Was wirklich in der Zwischenzeit passiert wird nicht aufgeklärt und ist auch kein Muss.
Rasant läuft die Geschichte vorwärts, reißt alle mit, flacht am Ende aber wieder etwas ab.
Trotzdem hat mir dies Hörbuch spaß gemacht und mein Interesse auf mehr geweckt, so dass das nächste Buch von Winkelmann schon bereit steht.


Der Autor:
Andreas Winkelmann, geboren im Dezember 1968, entdeckte schon in jungen Jahren seine Leidenschaft für unheimliche Geschichten. Als Berufener hielt er es in keinem Job lange aus, war unter anderem Soldat, Sportlehrer und Taxifahrer, blieb jedoch nur dem Schreiben treu. »Der menschliche Verstand erschafft die Hölle auf Erden, und dort kenne ich mich aus«, beschreibt er seine Faszination für das Genre des Bösen. Er lebt heute mit seiner Familie in einem einsamen Haus am Waldesrand nahe Bremen.


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